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Bier selber brauen? So geht Homebrewing richtig!

Bier selber brauen: Schritt für Schritt Anleitung

Du möchtest Dein erstes Bier selber brauen? In dieser Schritt für Schritt Anleitung zeigt Dir MyLifestyle Mentor, wie Homebrewing für Anfänger geht.

Dein eigenes Bier selber brauen ist weniger schwer als gedacht. Mit dem richtigen Equipment und etwas Erfahrung, bekommst Du es auch mit einfachsten Mitteln hin, ein gutes Bier zu brauen. Ein paar günstige Zutaten sowie Zubehör, dass sich praktischerweise in jedem Haushalt anfindet – und ganz ohne Formeln oder Zaubersprüche.

Im Web findest Du auch jede Menge fertige Brausets. Die folgende Anleitung verlangt mehr von Dir, denn Du lernst die Rohstoffe und Prozesse von Anfang an kennen.

Beim Bier selber brauen ist der Weg das Ziel. Klar, am Ende sollte ein möglichst leckeres Bier herauskommen. Aber wie wäre es, wenn Du den Tag mit Deinen besten Buddies verbringst und das ganze zusammen macht? Dein eigenes Bier brauen – ob als einmaliges Abenteuer oder ausgefallenes Hobby, als Mann solltest Du das mal gemacht haben.

Redakteur
Felix Hartmann
Expertin für Do it Yourself Lifestyle

Das erwartet Dich

  • Alle Zutaten für Bier selber brauen
  • Vollständige Liste von Zubehör
  • Schritt für Schritt Anleitung

Über mich

Wohl kaum ein anderes Getränk steht so für uns Deutsche wie das Bier. Da ich gerne Dinge selbst ausprobiere und teste, habe ich (zusammen mit Freunden) auch schon Bier gebraut. Unsere ersten versche waren holprig, aber mit etwas Erfahrung haben wir leckeres, geschmackvolles Bier gebraut.

Vorbereitung

  • Zeit einplanen: Bier selber brauen, Abfüllen, Druckkontrolle und Flaschenumzug in den Kühlschrank  – für all das solltest Du Dir ausreichend Zeit nehmen.
  • Kühlschrank checken: Etwa zwei Wochen nach dem Brautag müssen ca. zehn 0,5-Liter-Flaschen stehend in einem Kühlschrank eingelagert werden – und das für mindestens vier Wochen. Du brauchst also ordentlich Kapazität, zumal es besser ist, wenn der Kühlschrank etwas kühler eingestellt ist als normal. Kläre das auch mit Deiner besseren Hälfte um Stress aus dem Weg zu gehen.
Bier selber brauen: Malz

Zutaten

Folgende Zutaten brauchst Du, wenn Du Dein Bier selber brauchen möchtest:

  • 650 Gramm Wiener Malz, 450 Gramm Pilsener Malz, 150 Gramm Carapils (gesamt 1,25 Kilogramm geschrotetes Malz)
  • 20 Gramm Glacier (Hopfenpellets)
  • 6 Gramm Muntons Premium Gold (Trockenhefe, obergärig)

Im Internet findest Du genug Anbieter, um alle Zutaten bestellen zu können. Inklusive Versand musst Du mit etwa 15 Euro rechnen, eine überschaubare Summe also.

Zubehör

  • Bügelverschluss-Flaschen für ca. 5 Liter (rechtzeitig aus dem Getränkemarkt holen, austrinken, gut reinigen oder komplett neu bestellen)
  • ausreichend Lappen zum Putzen
  • 2 ausreichend große Töpfe (mind. 10 Liter)
  • Kühlakkus
  • feines Sieb, ausreichend groß für die gesamte Malzmenge
  • Tasse oder Schöpfkelle zum Umfüllen
  • Waage
  • Messbecher
  • Küchenthermometer
  • Zucker
  • Rührlöffel (möglichst groß, Kunststoff oder Holz), Schaumlöffel, Suppenkelle
  • Trichter
  • Wasserkocher
  • Tuch zum Filtern

Brauprotokoll vorbereiten

Jedes Bier fällt unterschiedlich aus, je nachdem welche Zutaten Du hinzugibst und wie die einzelnen Brauschritte aussehen. Damit Du auch später weißt was Du gemacht hast, solltest Du von Beginn an ein Brauprotokoll schreiben.

Darin schreibst Du Dir die unten angebenen Brauschritte ein, die Du dann am Brautag abhakst. Zudem notierst Du Dir das Datum, Kochzeiten und Deine Beobachtungen. Wichtig ist, dass Du alle Zutaten genau aufschreibst, die Du wann hinzugegeben hast. So kannst Du später alles nachverfolgen und beim nächsten Mal an den kleinen Schräubchen drehen, um Dein eigenes Bier zu verfeinern.

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Maischen

  • 5 Liter Wasser auf 60 Grad Celsius erhitzen
  • Malz hineingeben und gut rühren, damit nichts anbrennt und sich die Temperatur gleichmäßig verteilt
  • einmaischen
  • Auf 64 Grad hochheizen, 30 Minuten die Temperatur halten (die Zeit zum Hochheizen wird nicht mit gerechnet) – erste Verzuckerungsrast
  • Auf 72 Grad hochheizen, 30 Minuten die Temperatur halten – zweite Verzuckerungsrast
  • Auf 78 Grad hochheizen, 15 Minuten die Temperatur halten – abmaischen

Die Farbe des Bieres ist abhängig von der gewählten Malzsorte. Möchtest Du mit anderen Malzsorten experimentieren, dann achte darauf, dass diese manchmal nur zu einem bestimmten Prozentsatz verwendet werden dürfen. Weiterhin haben Malze unterschiedliche spezielle Eigenschaften, wie beispielsweise die Schaumstabilität.

Manche Bierbrauer legen noch die sogenannte Eiweißrast dazwischen (54 bis 57 Grad, 15 Minuten). Durch sie werden u.a. langkettige Eiweiße in kurzkettige Moleküle umgewandelt. Dadurch förderst Du die Schaumstabilität und gibst der Hefe Nährstoffe. Heutzutage ist das Gleichgewicht durch entsprechende Produktionsprozesse in den meisten Malzen aber bereits vorhanden.

In einem Zwischenschritt kannst Du nun die Jodprobe vornehmen. Sie zeigt Dir, ob die Umwandlung von Malz in Malzzucker erfolgreich war. Hältst Du Dich an den genauen Ablauf, klappt das in der Regel immer. Den Zucker braucht die Hefe als Nahrung, um Alkohol und Kohlensäure produzieren zu können.

Bier selber brauen: Hopfenkochen

Läutern

  • Sieb auf den zweiten Topf setzen
  • Maische durch das Sieb geben
  • 3 Liter Nachguss auf 78 Grad hochheizen und über den Treber gießen
  • Treber abtropfen lassen, möglichst viel Flüssigkeit herausdrücken
  • Treber entsorgen

Hopfenkochen

  • Würze ohne Deckel aufkochen (bei uns waren es 7 Liter) und dabei gelegentlich umrühren
  • 90 Minuten kochen lassen, in der Zeit:
    1. Hopfengabe nach 10 Minuten Kochzeit (12 Gramm, Bitterhopfung)
    2. Hopfengabe nach 85 Minuten Kochzeit (8 Gramm, Aromahopfung)
  • Den gebrauchten Topf und das Sieb reinigen und die Würze umschütten (Hopfenseihen – grob filtern)
  • Hopfenreste entsorgen
  • Topf und Sieb reinigen
  • Tuch in das Sieb und Sieb auf den gereinigten Topf geben
  • Flüssigkeit noch einmal umgießen (Hopfenseihen – fein filtern)
  • Nach dem Kochen und Filtern (bei uns waren es nur noch 3,5 Liter Würze) 2 Liter kochendes Wasser nachgießen

Die Hopfenmenge ergibt sich anhand der Alphasäure (bei Glacier liegt diese bei 5,4 Prozent). Bei anderen Hopfensorten musst Du andere Hopfenmengen einplanen. In der Regel verwendet man zur Bitterung und für das Aroma unterschiedliche Hopfensorten. Verwendest Du Frischhopfen, so wird die Menge mit dem Faktor 7 bis 8 genommen.

Ab diesen Zeitpunkt musst Du darauf achten, möglichst steril zu arbeiten, damit keine Bakterien ins Bier gelangen. dafür eignet sich kochendes Wasser am besten. Um auch bei den Flaschen auf Nummer sicher zu gehen, gibst Du sie direkt vor dem Abfüllen (ohne Gummidichtung) bei 150 Grad für 20 Minuten in den Ofen.

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Abkühlen

  • Die Würze (im geschlossenen Topf) in einem größeren Eimer oder Waschbecken durch kaltes Wasser und Kühlakkus herunterkühlen
  • Das Thermometer reinigen und in den Topf hängen lassen, wenn möglich (ein schmaler Draht zum Befestigen bietet sich an)
  • Bei 23 Grad (bzw. der auf der Hefepackung genannten Temperatur) geht es weiter

Beim Herunterkühlen kannst Du Dich durchaus kreativ zeigen und beispielsweise in Plastikflaschen gefrorenes Wasser verwenden. Du kannst den Topf auch über Nacht abkühlen lassen. Achte dann darauf, dass er gut geschlossen ist, damit keine Keime oder Insekten hineingelangen.

Hefegabe

  • Eine Packung Trockenhefe hineingeben (6 Gramm reichen) und gut einrühren
  • Den Deckel auf den Topf setzen. Die Gärgase sollten entwichen können. In den meisten Fällen reichen dafür schon die kleinen Unebenheiten des Deckelrands. Hat der Deckel größere Unebenheiten, dann decke ihn mit einem Tuch ab.

Eine normale Packung Hefe enthält 10 Gramm, was für etwa 20 Liter reicht. Sie trägt zum Geschmack bei und kann je nach Sorte auf den Vergärungsgrad oder den Bierstil Einfluss nehmen. Möchtest Du ein Pils brauen, dann brauchst Du untergärige Hefe. Im Vergleich zur obergärigen Brauart gibt es Unterschiede hinsichtlich der Temperaturen und Zeiten. Zudem ist der Zeit- und Energiebedarf höher.

Dein Brautag ist nach etwa 6 bis 7 Stunden zu Ende.

Hauptgärung

  • Den Topf 6 bis 7 Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen (Profis setzen auf einen Gäreimer mit Gärspund)

Abfüllung

  • Sterile Flaschen, Suppenkelle, Trichter, Zucker und Teelöffel bereithalten
  • 3 Gramm Zucker (ein TL) in jede 0,5-Liter-Flasche füllen
  • Flüssigkeit mithilfe von Kelle und Trichter vom Topf in die Flaschen füllen, zwischendurch immer wieder leicht schütteln um den Zucker zu verteilen, am Flaschenhals etwas Luft lassen
  • Flaschen schließen und, um Lichteinwirkung zu vermeiden, unter einem Handtuch bei Zimmertemperatur lagern

Verwendest Du 0,33-Liter-Flaschen, dann reichen auch 2 Gramm Zucker. 

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Nachgärung und Kontrolle

Die Flaschen 5 bis 6 Tage bei Zimmertemperatur abgedeckt stehen lassen

Am ersten der Lagerung kontrollierst Du den Druck. Ploppen die Flaschen beim Öffnen nur leicht, kannst Du sie stehen lassen. Ploppt es kräftig, dann solltest Du die Druckkontrolle am nächsten Tag wiederholen, um eine Explosion der Flaschen zu vermeiden.

Reifung

  • Anschließend kommen die Flaschen in einen Kühlschrank
  • Das Bier sollte dort mindestens vier Wochen reifen

Das Bier muss reifen, gib ihm also die Zeit. In den meisten Fällen schmecken erst die letzten Flaschen so richtig gut. Es lohnt sich also durchaus, nicht gleich alle Flaschen auf einmal auszutrinken.

Das eigene Bier verkosten

Verkostung

  • Glas bereitstellen, einschenken  – und genießen

Es ist ganz normal, dass sich in der Flasche kleine Hefereste abgesetzt haben. Gieße daher das Bier vorsichtig und nicht ganz bis zum Rest in das Glas. Für den perfekten Biergennuss spülst Du das Bierglas vorher kurz mit kaltem Wasser aus.

Nach rund 6 Wochen ist Dein Abenteuer „Bier selber brauen“ vorbei.

Nach rund 6 Wochen ist es soweit, das Bier ist fertig.

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1 Kommentar

Hannes 13. Dezember 2022 - 10:51

Richtig coole Idee, sein Bier mal selbst zu brauen. Hab meinen Kumpels davon erzählt und wir nehmen uns das mal fürs nächste Jahr vor. Meine Frage wäre, wie bekommt man noch gewisse Geschmacksnoten rein? Schöne Grüße Hannes

Antwort

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